
Von Jörg Zittlau
Eigentlich war nicht schwer, was den Probanden an der University of Wisconsin abverlangt wurde. Sie sollten einfach nur in einem geschlossenen Raum sitzen, und am Ende würde man ihnen die Teilnahmegebühr auszahlen. Auf dem Tisch stand ein Gerät, mit dem sie sich selbst einen ungefährlichen, aber unangenehmen Stromschlag verpassen konnten. „Doch warum sollte man das tun, wenn schon das bloße Absitzen der Zeit Geld bekommen würde?“, fragte sich Studienleiter Timothy Wilson. Und er hielt dies zunächst nur für eine rhetorische Frage.
Tatsächlich aber verabreichten sich zwei Drittel der Männer gleich mehrere Elektroschocks, ihr Durchschnittswert lag bei etwas mehr sieben Schlägen pro Viertelstunde Beschäftigungslosigkeit. „Darunter waren keine Masochisten“, so Wilson, „denn die hatten wir durch ein Vor-Experiment ausgeschlossen.“ Bei den Frauen war die Quote etwas niedriger, aber immer noch unerwartet hoch.
Die Probanden wählten also lieber Elektroschockes anstelle von Nichts-Tun und Erlebnislosigkeit. Und damit stehen sie nicht allein. Denn wer hält es noch aus, wenn der Fernseher, das Radio oder das Internet ausfällt, wenn keine Ablenkung und niemand da ist für die Konversation? In einer Umfrage an jungen Männern und Frauen gaben zwei Drittel zu, dass sie auf einer einsamen Insel eher auf Sex verzichten könnten als auf ihr Smartphone. In anderen Umfragen zeigte sich, dass viele Menschen vor Langweile ähnlich viel Angst verspüren wie vor einem Krebsgeschwür. Nach dem Muster: Besser todkrank, als leer.
Wie entschieden unsere Erlebnisgesellschaft die Leere meidet, zeigt sich auch darin, dass in Deutschland etwa 30 Prozent der über 65jährigen eine Patientenverfügung unterschrieben haben. Sie haben also festgelegt, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen abzuschalten sind, sofern der Patient nur noch regungslos im Bett liegt. Die Angst vor diesem Zustand der absoluten Untätigkeit ist so groß, dass man lieber tot sein will.
Twilight statt Obacht
Doch es lohnt sich, diese Sichtweise zu überdenken. „Denn unser Gehirn ist weit mehr als nur eine Zentrale des Denkens“, erklärt Neurobiologe Niels Birbaumer von der Universität Tübingen. „Es ist auch ein Organ, das gerne gedankenlos ist und sich bestens auf die Technik der Leere versteht.“ So entdeckten Forscher, dass unser Gehirn im Leere-Zustand vorzugsweise im „Twilight-Status“ arbeitet, bei dem die Neuronen im niederfrequenten Wellenbereich feuern und der Thalamus seine Pforten schließt, so dass weniger Reize in den oberen Hirnregionen ankommen. Das Gehirn hat also einen ausgewiesenen Leere-Mechanismus. Und es aktiviert ihn ausgesprochen gerne: Wir sind „Leere-affin“. Die Leere macht uns nicht nur Angst, sie zieht uns auch unwiderstehlich an. Was erstaunlich ist, weil sie ja eigentlich nichts, also keine konkrete Belohnung zu bieten hat, die im Gehirn ein Bestreben in eine Richtung auslösen könnte. Was kann sie uns also geben, dass wir den Weg zu ihr suchen?
Birbaumers Antwort: „Leere lässt unsere Defense-Systeme in den tieferen Hirnregionen zur Ruhe kommen.“ Deren Aufgabe besteht nämlich darin, möglichst frühzeitig Gefahren aufzuspüren, weswegen sie absolut überlebensnotwendig sind. Andererseits sorgen sie jedoch, wie es der Sozialpsychologe Martin Seligman ausdrückt, auch für ein „katastrophisches Gehirn“. Wir wähnen überall Gefahren, und das bedeutet in unserer hektischen und komplexen Welt, dass unsere Gedanken permanent im Karussell der Gefahrenabwehr kreisen. Die Defense-Systeme sind mehr oder weniger im Dauereinsatz, was an den Kräften zehrt und – wie Psychosomatiker immer wieder betonen – vielen Krankheiten den Weg bereitet. „Die Leere kann hier eine Pause schaffen und für Entlastung sorgen“, erklärt Birbaumer. Durch sie verlieren die Dinge an Bedeutung und damit auch an Problematik, so dass es keine Veranlassung mehr gibt, die Defense-Systeme zu aktivieren.
Doch Leere ist mehr als nur ein Abschalten. Sie kann auch neue Reize schaffen. Denn sofern das Gehirn einen sanft wogenden Ozean niederfrequenter Wellen bildet, können aus ihm leichter hochfrequente Inseln der Achtsamkeit herausragen. Als man Versuchspersonen in eine Isolierzelle steckte, in dem neben dem Hören, Sehen, Tasten und Schmecken auch – mittels einer Salzlake, in der man wie in Schwerelosigkeit schwebt – der propriozeptive Sinn für den eigenen Körper heruntergefahren wurde, fühlten sie sich danach nicht nur so wohl, dass sie die Zelle gar nicht mehr verlassen wollten. Vielen von ihnen waren in diesem Zustand der „Sinn-Losigkeit“ auch neue, kreative Ideen gekommen. Als hätte ihr Gehirn eine Art „Reset“ erlebt.
Diese produktive, angenehme Leere lässt sich, wie man in den Tübinger Neurobiologie-Labors ermittelte, auch durch Zen-Meditation erreichen, sowie durch Musik, Tanz, Sex und Religion. Selbst das Gejohle in den Fußballstadien und das Marschieren im Gleichschritt taugen dazu, und viele Sportler berichten davon, dass die beim Bergsteigen, Rudern oder Marathon in einen „Leere-Flow“ geraten, während andere Menschen dafür nur das Bügeln brauchen. „Hauptsache, das Gehirn wird dabei von einem langsamen Rhythmus erfasst“, so Birbaumer.
Und dazu gehört, dass man sich vorbehaltlos der Leere hingibt. Wer halbherzig meditiert oder im Isolier-Tank immer wieder zum Ausgang schielt, wird mit ihnen keine Leere schaffen können. Ein mäßiger Musiker kann sich weniger in Musik verlieren als ein versierter Profi, der sich kaum noch auf das handwerkliche Beherrschen seines Instruments konzentrieren muss. Komplett gelähmte Locked-in-Patienten erreichen eine höhere Lebensqualität als Querschnittgelähmte, weil sie mit ihrem Schicksal und ihrem Verlust abgeschlossen haben. „Positive Leere gibt es nur“, warnt Birbaumer, „wenn wir uns ihr kompromisslos und vertrauensvoll hingeben und nicht betrauern, was wir durch sie verlieren. Anders funktioniert sie nicht“.
Meister der inneren Leere: Katzen
Kaum etwas beschreibt den Zustand der Leere so treffend wie das völlig entspannte, gleichzeitig aber auch achtsame Dösen der Katze. Der Schlüssel dazu liegt im Thalamus, den die Hirnforscher als „Tor zum Bewusstsein“ bezeichnen, weil er darüber entscheidet, was bewusst wahrgenommen wird. Bei den Samtpfoten ist dieses Hirnareal besonders stark ausgeprägt. Dadurch können sie ihr Großhirn von außen abschotten und gleichzeitig so wach halten, dass es durch bedeutsame Reize, wie etwa eine durchs Gras flitzende Maus, umgehend auf hohe Aktivität umschaltet. Die Katze befindet sich also beim Dösen in einem Zustand der achtsamen Leere. Und aus der Tatsache, dass sie währenddessen besonders oft schnurrt, können wir schließen, dass sie sich sehr wohl dabei fühlt.
Quelle und mehr: https://www.sein.de/neues-aus-der-hirnforschung-mut-zur-inneren-leere/
http://erst-kontakt.jimdo.com/
http://erstkontakt-events.jimdo.com/
Peace, Love & Unity…….Shogun Amona
Das macht Sinn ❤
Die Leere ist ja das, was wir eigentlich SIND – allerdings nicht im Sinne von 'Nichts' sondern im Sinne von reiner Bewusstheit ohne irgendetwas anderes 😀
Die Menschen, die sich vor der Leere fürchten wissen nicht, dass es da etwas (wieder-) zu finden gibt ❤
❤ liche Grüße
ICH BIN BIX ☼
Wohin Ich auch schaue, Ich sehe LIEBE ❤
Ja, das(mit der Leere) kenne ich auch- deshalb liebe ich unsere Katze so sehr..
Ja Tiere leben immer im Augenblick, in der Gegenwart. Und Haustiere sind in diesem Fall, wirklich der beste Freund des Menschen.
Und hier noch was zu Katzen…….
https://dasgesetzdeseinen.wordpress.com/?s=katze
L/L Katzen
30.13 Fragesteller: Ich habe mich gefragt, ob der Kater Gandalf durch diesen Mechanismus auf die eine oder andere Art sein spirituelles Potenzial oder Verständnis erhöhen konnte.
Ra: Ich bin Ra. Wir untersuchen diese Information und finden sie harmlos. Das zweite-Dichte-Wesen, Klangschwingung Gandalf, ist ein seltenes Beispiel seiner Spezies, erstens aufgrund früherer Individualisierung, zweitens aufgrund einer großen Investition[1] in dieser bestimmten Lebenserfahrung. Dies ist der größte Beschleuniger in der Entwicklung dieses Wesens. Dies ist sehr ungewöhnlich, wie wir gesagt haben. Die Erfahrungen der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung, die von der Art des Wesens Gandalf waren, waren aufgrund einer ungewöhnlichen Beziehung mit einem anderen Wesen, das ebenfalls das war, was ihr eine Katze nennt, in einem kleinen Ausmaß von spirituellem Nutzen. Auch dieses Wesen besaß eine ungewöhnliche Orientierung zu dritter Dichte oder Investition aus früheren Lebenserfahrungen. Deshalb existierte die Bildung dessen, was als erkennbare Liebe angesehen werden könnte, in dieser Beziehung.
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[1] Ra verwendet den Begriff der Investition in dem Sinne, dass ein Wesen einer höheren Dichte in ein Wesen der darunterliegenden Dichte Selbst-Bewusstheit „investiert“, ein solches Wesen also mit Bewusstsein „ausstattet“, was seine Entwicklung beschleunigt. Haustiere sind Beispiele für Investitionen der dritten Dichte in die zweite.
in dem Link oben gibt es noch jede Menge über Katzen oder Haustiere.